Das heutige Deutschland ist ein multikulturelles Land im Herzen Europas, das über 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus 194 Ländern der Welt zählt , die unterschiedliche kulturelle Besonderheiten, Lebensstile, Weltansichten, gesellschaftliche Normen und Werte, Traditionen und Religionszugehörigkeiten aufweisen. Einerseits ist die deutsche Gesellschaft heterogen und bunt aufgestellt, andererseits gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte, die uns verbinden, vor allem, wenn es um Familie, Kindererziehung, Gewohnheiten und kulturelle Aspekte geht.
Wir Alle - unabhängig von der Herkunft - gehören zu Deutschland und müssen besser aufeinander zugehen und in Frieden und Toleranz koexistieren, damit unser Land auf Dauer erfolgreich und lebenswert bleibt. Es ist aber eine große Herausforderung, andere Kulturen und Ethnien durch ein Prisma ohne Stereotypen, Vorurteile und Klischees zu betrachten. Dafür ist eine Art „Brücke“ zwischen den Kulturen notwendig, um unsichtbare Hindernisse und zwischenmenschliche Barrieren aus dem Weg zu räumen. Wie traurig es auch ist, doch in letzter Zeit sind immer öfter und öfter Wellen der rechtsradikalen Bewegung in Deutschland zu spüren. Spaltung und Fernhaltung, Vorsicht, Verfremdung und Angst – diese Tendenzen sind in vielen heutigen Geschehen anwesend. Kultur und Kunst – die Elemente die in der Lage sind unsere auseinander fallende Gesellschaft wieder zu vereinen und in eins zu binden.
Eine besondere Rolle spielen dabei Kinder und Jugendliche, die in Deutschland ihre neue Heimat gefunden haben. Es ist inzwischen Realität, dass in den deutschen Schulen - besonders in den großen Metropolen und Verdichtungsräumen - der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund zwischen 50 und 80% liegt. Damit sind natürlich viele Probleme verbunden, besonders, wenn es um die soziale Integration und Chancengleichheit geht. Aber jeder Schüler mit Migrationshintergrund hat eigene kulturelle Identität, die eine große Bereicherung für unser Land darstellt.
Aus diesem Grund haben wir das Interkulturelle Art Media Human Projekt „Lasst uns kennenlernen!“ mit dem bildungskulturellen Schwerpunkt konzipiert.
Wir schlagen vor mehr Aufmerksamkeit, an die Teilnahme von Kindern aus nicht sozial-wohlständigen Stadtteilen Kölns, wie Chorweiler oder Porz zu schenken. Ebenfalls Stadtteile wo die Rate der Familien mit Migrationshintergrund oder Sozialbenachteiligten höher als der Durchschnitt ist (Anteil Einwohner mit Migrationshintergrund an allen Einwohnern: Ehrenfeld = 34,4 %, Kalk = 51,0%, Mülheim = 40,7%, Chorweiler = 48,3%, Porz = 40,5% ), (Arbeitslosenquote nach SGB II: Chorweiler = 8,3% , Mülheim = 10,3%, Kalk= 11,7 %, Ehrenfeld = 7,1%, Porz = 7,8%). (Zeitbezug: 31.12.2015). Gegenüber dem 31.12.2015 ist die Zahl die EW mit Migrationshintergrund im Jahr 2016 von 393.793 Personen auf 408.860 gestiegen. Die Junge Leute nach Alter von 06- bis unter 18-Jährige sind 110.814. Anteil Einwohner mit Migrationshintergrund: Türkei = 55.567, Irak/Iran = 12.396, Bulgarien/Rumänien = 11.855, Syrien = 6.344, Afghanistan = 2.963, Algerien/Eritrea/Nigeria = 2.027, Albanien/Kosovo/Mazedonien/Serbien = 10.702) (Zeitbezug: 31.12.2016)
Ebenfalls möchten wir durch Kooperationsarbeit mit Kultur- und Integrationszentrum PHOENIX - Köln e.V., welcher gerade ein Projekt EINSTIEG, VOR ORT (Ein Projekt für Zuwanderer aus Südosteuropa), MEGOVITA, EINSTIEGSLOTSE und mit dem Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, Nord-Afrika, Südosteuropa etc. durchführt, junge Menschen mit solchem Migrationshintergrund in unser Projekt einführen, da wir es für wichtig halten den Prozess der Integration dieser Jugendlichen in der deutschen Gesellschaft zu beschleunigen. Derartige Projekte geben nicht nur die Möglichkeit neue freundschaftliche und soziale Kontakte zu knüpfen, an dem Leben der Stadt teilzunehmen, sondern geben auch die Möglichkeit die deutsche Sprache zu lernen und verbessert, sowie eine Vorstellung von den professionellen Chancen zu bekommen. So ein Projekt kann auch eine gute Ergänzung zur Schule sein, denn die Bildungsverantwortung der Schule reicht nicht immer aus. Dies wäre ein weiterer organisierter Lernort, von denen man nie genug haben kann.
Involvierung und Beteiligung in solchen kreativen und gleichzeitig sozial-wichtigen Projekten, ist für Kinder und Jugendliche aus solchem Sozialraum, sehr wichtig. Da oftmals solche Jugendliche leider keine Beschäftigungen außer der Schulischen in deren Freizeit haben, aus organisatorischen oder begrenzt finanziellen Gründen, verbringen sie deren Freizeit mit Fernsehen oder vor dem Computer. Sie haben keine Möglichkeit sich kreativ zu entfalten, eine praktische Ahnung von verschiedenen Berufen und Chancen zu bekommen. Durch Besuche von Museum, Ausstellungen und praktische Stunden, sowie auch theoretische Vorträge unserer Referenten, wollen wir deren Wissen versuchen zu erweitern. Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass es ein sehr großes Spektrum verlangter und kreativer Arbeit gibt und hoffen, dass die Teilnehmer neue Beschäftigungen, Berufe oder neue kreative und seriöses Hobby für sich entdecken können. So ein Projekt ist eine Symbiose und Zusammenhalt aus Kultur, Bildung und Sozialraum.
Von der anderen Seite ist die Isoliertheit solcher Familien oft der Grund für sprachliche Grenzen oder äußerst sozial niedrigen Lebensumständen und Beteiligung. Oftmals kommt auch beides gleichzeitig vor. Es gibt den Jugendlichen keine Möglichkeit deren soziale Fähigkeiten auszuüben, aus der gewöhnlichen, niedrigen sozialen Schicht raus zu kommen, seine eigene unabhängige Meinung und Position einzunehmen, die der ursprünglichen sozialen Lage nicht entsprechen. Da die Teilnahme an unserem Projekt kostenlos ist und keinen finanziellen Einsatz für die Materialien oder Technik braucht, ist die Teilnahme an diesem Projekt für solche Jugendluche vorteilhaft und gibt ihnen die Möglichkeit viel neues zu erfahren und neue Freunde kennenzulernen, deren Interessen den eigenen entsprechen. Eins unserer Ziele ist es so viele Jugendliche, die vor kurzem nach Deutschland eingereist sind wie möglich zu involvieren. Sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund die schon seit mehreren Generationen in Deutschland wohnen, junge Leute mit begrenzten physischen Möglichkeiten und Jugendliche aus nicht vollständigen oder kinderreichen Familien. Wir fänden es interessant mit solchen Jugendlichen zu arbeiten, weil die Teilnahme, ausgerechnet in solchen Projekten, gibt die Möglichkeit sich von der unerwartetsten Seite zu öffnen und sich sozial nützlich und dazugehörig zu fühlen.
Unser Projekt wurde von den professionell ausgebildeten Künstlern und Pädagogen betreut, die unsere Teilnehmer beim Entwerfen des Photo- Grafik- und Raumgestaltung, sowie in allgemeinen organisatorischen Fragen unterstützt haben. Zusätzlich wurde ein Workshop-Zyklus zum Thema „künstlerische Fotografie“ durchgeführt und als Abschlussveranstaltung eine kreativ gestaltete Fotovernissage präsentiert. Im Zusammenspiel ergaben sich daraus künstlerische Perspektiven, die von alltäglicher Situation bis hin zur gezielten dekorativen Inszenierung reichten.
Das Projekt „Lasst uns kennenlernen!“ ist ein Workshop-Zyklus für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Wir möchten den Leitfaden „künstlerische Fotografie“ behalten aber diesmal die Portraitfotografie unter einem ungewöhnlichen Blickwinkel betrachten. Die Teilnehmer sollten dabei eine ganze Serie von „Selbstportraits“ mit kleinen Inszenierungs- und Interieurelementen anfertigen und dadurch ihrer eigenen Lebenswelt den Ausdruck verleihen und visuelle Einblicke in ihre Heimatländer, Familie, Kultur und Traditionen gewähren.
Unter Anleitung von professionellen Künstlern und Pädagogen werden die Jugendlichen unterschiedlich konzipierte Kompositionen aus mehreren Gegenständen entwerfen und realisieren, wodurch typische ethnische und kulturelle Besonderheiten, familiäres Umfeld und eigene Zukunftsvisionen für die Öffentlichkeit sichtbar werden.
Parallel zu den „Selbstportraits“ sollen die Jugendlichen narrative Essays über sich selbst und ihre Familien schreiben.
Durch verschiedene Projektschritte und -bestandteile werden die Jugendlichen in ihrem künstlerischen Denken und ihrer Kreativität gestärkt, mit unterschiedlichen Konzeptionen und Umsetzungsmöglichkeiten auseinandergesetzt, das Rhythmusgefühl entwickeln und stärken sowie technische und praxisbezogene Kenntnisse im Bereich der Fotografie, der richtigen Lichtaufstellung, des Fotodrucks und der Bildbearbeitung erwerben sowie sich gegenseitig kennenlernen, auf andere Kulturen und Traditionen besser und mit mehr Toleranz zugehen und dabei als multikulturelles Team arbeiten. Darüber hinaus möchten wir den Jugendlichen helfen, ihren richtigen Lebensweg zu finden und zu gestalten sowie ihren Lebensraum unter anderen Gesichtsaspekten und Perspektiven wahrzunehmen.
Die Konzeption des Projekts „Lasst uns kennenlernen!“ beinhaltet einen Workshop-Zyklus, der nach thematischen Schwerpunkten aufgebaut wird. Zusätzlich möchten wir Ausflüge zu den verschiedenen Themenschwerpunkten sowie Museumsbesuche anbieten.
Im Laufe des Projekts sollen auch digitale und interaktive Medien sowie soziale Netzwerke von den Jugendlichen aktiv genutzt werden, um das Projekt über den lokalen Grenzen hinaus bekannt zu machen.
Für die richtige Durchführung folgender geplanter Veranstaltungen, benötigt der Referent ehrenamtliche Fachkraft in der Organisation und der Vorbereitung der Veranstaltungen. Die Notwendigkeit wird damit begründet, dass außer den theoretischen Stunden in dem Projekt auch praktische Stunden geplant sind. Da die eingeladene ehrenamtliche Fachkraft, die professionellen Fähigkeiten und die verlangte Qualifikation in dem Bereich der Fotografie, Massenmedien und Programmierung besitzt, könnte Sie die nötige Hilfe leisten oder eine Beratung im Rahmen des Projektes führen. Da ein Teil unserer Veranstaltungen in der Stadt geplant sind, bitten wir Sie für die Begleitung von 15 Jugendlichen uns zusätzliche Hilfe zu leisten.
Am Ende des Projekts soll eine große Fotoausstellung stattfinden, die von den Teilnehmern selbst vorbereitet wird. Unter der Leitung der Dozenten werden die Jugendlichen die Fotos auswählen, bearbeiten und gestalten und einen Ausstellungsraum konzipieren. Dieses Vorgehen hilft den Teilnehmern ihre eigene Arbeit besser zu analysieren.
Das Programm der Veranstaltungen wurde speziell für dieses Projekt entwickelt. Alle Interaktionen finden außerhalb der Schulzeit statt (An Wochenenden oder nach dem Unterrichtsschluß).
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