Die historisch-musikalische Performance «Ina und Regina» ist aus einer kleinen Dialog-Performance «Sisters, carry on!», die Rabbinerin Natalia Verzhbovska (Rabbinerin des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in NRW. Liberale Jüdische Gemeinde Gescher laMassoret) und Pfarrerin Dorothee Schaper (Melanchthon Akademie, Köln) Im Rahmen der ICCJ Konferenz in Bonn in Juni 2017 gezeigt haben, entstanden. Die positiven Rückmeldungen und das aktive Interesse an der Lebensgeschichte der ersten Rabbinerin Regina Jonas in der jüdischen Geschichte und der evangelischen Theologin Ina Gschlössl nach der Performance, motivierten Rabbinerin Verzhbovska und Pfarrerin Schaper diese Idee weiter zu entwickeln und einem großen Auditorium zu zeigen.
Das zentrale Thema der Performance ist der Dialog – ein Dialog zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit; zwischen der jüdischen und christlichen Religion; zwischen einer Rabbinerin und einer Pfarrerin, die ihre Gedanken über den interreligiösen Dialog dem Publikum mitteilen. Das Ziel dieser Performance ist es zu zeigen, dass wir alle – unabhängig von unserer politischen, kulturellen und sozialen Angehörigkeit ein Leben im Frieden anstreben. Wir alle wollen in einer Welt leben, in der Toleranz und Verständnis herrschen. Aber dafür soll man heute noch kämpfen. Die Anerkennung und Akzeptanz von humanistischen Werten, moralischen Normen und Regeln sind ein grundsätzliche Bedienung der friedlichen und harmonischen Koexistenz der Menschen in der Gesellschaft. Die Visualisierung, Musik und Kunst stärken diesen Anerkennungsprozess, indem sie sich an die emotionalen und spirituellen Sphären der Menschen anwenden. Die Geschichte über das Leben von zwei Frauen in der Nazi-Zeit, die von Rabbinerin und Pfarrerin erzählt ist, baut die kulturellen und historischen Parallelen zwischen der Vergangenheit und Gegenwart. Ihr tragisches Leben schärft die Fragen der Rolle der Frauen in der modernen Gesellschaft, spiegelt die Notwendigkeit des Dialogs und ruft für die Barmherzigkeit. Nie mehr sollen die Menschen wegen ihres Geschlechtes, Religionsangehörigkeit, Ethnische Abstammung oder Sexuale Identität verfolgt oder beurteilt werden. Die Performance «Ina und Regina» spricht über den Lebensrecht und wert.
Und heute, wenn die deutsche Gesellschaft für die Stärkung der demokratischen Werte kämpft, könnten die Lebensgeschichten von Regina Jonas und Ina Gschlössl zu einem Vorbild für Treue und Werteidealen werden. Es ist einfach sie als unsere Nachbarinnen vorzustellen, weil Menschen ihnen in ihren Städten begegnen könnten – sie gingen zur Schule, trafen sich mit ihren Freunden, kauften Lebensmittel in einem Laden oder Markt ein, und gingen zu einer Bibliothek, um dort Bücher auszuleihen. Aber ihre innerliche Kraft, ihr Glaube und Mut, ihr Verständnis über das Gute und das Böse, ihre Bereitschaft für die Werte ihrer Religionen zu kämpfen, verlangen von uns, über unsere politische und religiöse Position nachzudenken und eine eigene Position im gegenwärtigen Prozess in der Gesellschaft zu entwickeln.
Die Lebensgeschichten von Regina Jonas und Ina Gschlössl, die durch eine kreative und allegorische Sprache in der Performance erzählt werden, sind keine einfachen biografischen Erzählungen, sondern eine Parabel, die das Kaleidoskop der Emotionen, Gedanken und Reflexionen in sich verbindet. Die Lebensgeschichten, die von den Künstlern bearbeitet und umformuliert wurden, bringen sie näher zum Verständnis des Publikums.
Die Autoren der Performance sehen ihre Aufgabe darin, die Ideen des Dialoges zwischen den Religionen und der Notwendigkeit der Entwicklung einer aktiven politischen und soziale Position zu stärken.
Rabbinerin Natalia Verzhbovska
Pfarrerin Dorothee Schaper
Kantor Yuval Adam
Regisser Brian Michaels
Bühne- und Kostümgestaltung Anna Uritskaya, Olga Bekritskaya, Elena Bekritskaya
In Kooperation mit